Flächensuche
Was ist Flächensuche
Die Flächensuche stellt eine Sparte in der Rettungshundearbeit dar. Hierbei trägt der Hund lediglich seine Kenndecke und sucht ohne Leine nach menschlichem Geruch. Der Hundeführer schickt seinen Hund zum Suchen in das ihm zugewiesene Gebiet. Durch die Glöckchen an der Kenndecke weiß der Hundeführer immer wo sein Hund gerade ist, auch wenn er ihn nicht sieht. Der Hund arbeitet selbstständig systematisch das Gebiet ab, auf der Suche nach menschlicher Witterung. Bekommt er menschliche Witterung in die Nase lokalisiert er diesen konkret und findet so den Menschen. Am Mensch angekommen zeigt er diesen i. d. R. durch Bellen an und bellt so lange, bis der Hundeführer dazu kommt. Der gefundene Mensch kann nun, falls nötig, medizinisch versorgt werden. Der Hund kann umgehend weiter das entsprechende Gebiet nach weiteren Menschen absuchen.
Die Flächensuche ist eine wichtige Methode bei Rettungseinsätzen, um vermisste Personen in großen Gebieten zu lokalisieren. Diese Methode ermöglicht es, in kurzer Zeit weitläufige Gebiete effizient zu durchsuchen und Überlebende zu finden. Hunde können flink auch unwegsames Gelände durchkämmen und kommen auch leichter durch dichtes Gestrüpp als Menschen, daher können sie in kurzer Zeit große Gelände absuchen. Flächensuchhunde werden aus diesem Grund primär in Waldgebieten eingesetzt. In städtischen Gebieten kommen sie eher nicht zum Einsatz, da es zu gefährlich ist die Hunde in Straßennähe ohne Leine arbeiten zu lassen.
Flächensuchhunde suchen im Gegensatz zu Mantrailhunden nicht nach dem Individualgeruch eines bestimmten Menschen, sondern zeigen jeden menschlichen Geruch an. Das kann dazu führen, dass der Hund auch Wanderer und Pilzsammler anzeigt, wenn diese sich im zu durchsuchenden Gebiet aufhalten.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Flächensuchhund dauert durchschnittlich zwei Jahre. Begonnen wird das Training zunächst mit einfachen Kontaktübungen, in denen der Kontakt zu verschiedenen Menschen positiv verknüpft wird. Schon hier wird darauf geachtet, dass der Hund eine Armlänge entfernt vom „Helfer“ belohnt wird. Das ist wichtig, damit der Hund den Helfer, später die vermisste Person, nicht bedrängt. Recht schnell findet bereits das erste Training im Wald statt. Die Entfernung, wie tief die Helfer im Wald sitzen, wird im Verlauf der Ausbildung schrittweise erhöht. Zunächst wird der Hund für das reine Finden und Ankommen am Helfer belohnt. Parallel bringt man dem Hund das Bellen bei und macht Bellübungen. Später wird der Hund dann nur noch für das Bellen am Helfer also das korrekte Anzeigen belohnt. Außerdem werden im Training immer verschiedene Helfertypen geübt: der stehende, liegende und sitzende Helfer. Manchmal sitzen die Helfer auch erhöht oder liegen in einer Mulde.
Im ersten Jahr der Ausbildung zum Rettungshundeteam, steht zunächst die Ausbildung des Menschen im Vordergrund. Dieser legt die Prüfung zum Suchtrupphelfer ab. Vor den gezielten Flächensuchhundeprüfungen muss das Hund-Mensch-Team eine Begleithundeprüfung und eine Geräteprüfung absolvieren. Die Begleithundeprüfung kann in jedem beliebigen Hundeverein oder auch beim BRH abgelegt werden. Die Geräteprüfung wird im Rahmen des Trainings abgenommen. Für die Geräteprüfung wird regelmäßig auf einem Hundeplatz trainiert. Hier werden die entsprechenden Geräte aufgebaut und an diesen trainiert. Dazu gehören: Wackelbrett, Wippe, gerade Leiter, Tunnel, hohes Gerüst und Detagiertische. Hat der Hund diese Prüfungen mit seinem Hundeführer erfolgreich absolviert, können beide zur Flächenvorprüfung und nach Bestehen dieser zur finalen Flächenprüfung antreten. Besteht das Team die anschließende Einsatzüberprüfung, kann es in realen Einsätzen verwendet werden.