Was ist Trümmersuche?
Die Trümmersuche ist eine weitere Sparte der Rettungshundearbeit und gleicht in vielen Punkten der Flächensuche. Der Hund sucht hier ebenfalls nach menschlichem Geruch (nicht nach Individualgeruch). Aufgrund des Risikos in den Trümmern hängen zu bleiben, trägt der Hund in der Trümmersuche weder Halsband, noch Kenndecke. Der Hund wird von seinem Hundeführer in einen zu durchsuchenden Bereich geschickt. Das kann ein Lostplace sein, ein eingestürztes Gebäude oder eine andere Unfallstelle.
Der Hund arbeitet auch hier selbstständig systematisch das Gebiet ab, auf der Suche nach menschlicher Witterung. Bekommt er menschliche Witterung in die Nase lokalisiert er diesen konkret und findet so den Menschen. Am Mensch angekommen zeigt er diesen i. d. R. durch Bellen an und bellt so lange, bis der Hundeführer dazu kommt. Der gefundene Mensch kann nun, geborgen und falls nötig, medizinisch versorgt werden. Der Hund kann umgehend weiter das entsprechende Gebiet nach weiteren Menschen absuchen.
Die Trümmersuche ist wichtig, um bei Rettungseinsätzen in Trümmern, nach Katastrophen (z. B. Erdbeben, Explosionen) verschüttete Menschen zu lokalisieren und anschließend bergen zu können. Diese Sparte ermöglicht es, Trümmergebiete, die von Menschen nicht gefahrenlos betreten werden können, durch die Hunde nach Überlebenden durchsuchen zu lassen. Hunde sind leichter und können sich sicherer über die Trümmer bewegen, als Menschen. Außerdem können sie auch verschüttete (dadurch nicht sichtbare) Menschen über den Geruch finden und anzeigen.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Trümmerhund dauert in der Regel zwei Jahre. Das Training baut auf das Flächenhundetraining auf. Es wird ebenfalls mit Kontaktübungen begonnen, zunächst das ankommen am Helfer belohnt, parallel das Bellen aufgebaut und am Ende alles miteinander verknüpft. Das Lokalisieren der Person ist in der Trümmersuche oft etwas schwieriger, als in der Fläche. Denn die Versteckperson sitzt selten einfach hinter einer Wand, sondern ist oft erhöht versteckt. Den von oben herunterfallenden Geruch zu lokalisieren, ist für die Hunde erstmal schwer. Was die Trümmersuche ebenfalls erschwert, sind die teils großen Trümmer, die der Hund überwinden muss.
Die Trümmersuche ist nur ein zusätzlicher Ausbildungszweig. Die meisten Trümmersuchhunde sind primäre Flächensuchhunde, manche von ihnen auch primäre Mantrailer. Auch in dieser Sparte absolviert also zunächst der Hundeführer die Ausbildung zum Suchtrupphelfer. Die ersten Prüfungen mit Hund, sind ebenfalls die Begleithunde- und Geräteprüfung. Nach bestehen dieser, kann die Trümmervorprüfung und die finale Trümmerprüfung angetreten werden. Besteht das Team die anschließende Einsatzüberprüfung, ist es theoretisch einsatzfähig. In Hessen gibt es allerdings keine Trümmereinsätze. Wenige Teams bekommen irgendwann die Möglichkeit in einen Außeneinsatz zu gehen. Sie reisen mit ihrem Hund z. B. in ein Erdbebengebiet um dort in echten Trümmern nach Überlebenden zu suchen.